Oleolee subbr Augschburg, Oleole: Stadt mahnt Blogger ab

Es ist schon unglaublich, was Augsburg – meine Heimatstadt – so alles unternimmt, um sich immer unbeliebter und lächerlicher zu machen. Das so genannte „Augsburger Dönerverbot„, das den Straßenverkauf von Speisen und Getränke nach 1:00 verbietet, wird von der nächsten glorreichen Heldentat um einiges überboten: Die Stadt mahnt einen Blogger ab!?

Über das Dönerverbot kann man noch lachen, bei dieser Abmahnung vergeht einem das Lachen jedoch sehr schnell. Ein 25-Jähriger Stadtbewohner hatte sich für einen Blog, den er mit anderen Augsburger Freunden betreiben wollte, die Domain augsburgr.de gesichert. Um Ärger mit der Stadt zu vermeiden, schrieb er eine Email an diese, um nachzufragen, ob dies OK sei. Unverständlicher Weise antwortete die Stadt nicht mit einem einfachen „NEIN“, sondern mit einer Abmahnung, eines von ihr beauftragten Anwalts. Der 25-Jährige verletze durch die gesicherte Domain das Namensrecht der Stadt und müsse deshalb 1890,91 Euro bezahlen. Auf Anfrage der Augsburger Allgemeinen Zeitung, rühmt sich die Stadt damit, „nur“ einen Streitwert in Höhe von 50.000 Euro veranschlagt zu haben.

Ich finde es sehr fraglich, wie nur durch die Registrierung der Domain, Augsburg ein Schaden in dieser Höhe entstanden sein soll. Auch der provinzblog stellt sich die Frage:

Und die Stadt ist sogar noch stolz drauf, dass es nur so wenig ist. Eigentlich sind viel höhere Kosten üblich – wie mildtätig! Wo bei einer frisch registrierten Domain überhaupt ein Schaden ist, können Nicht-Juristen wohl sowieso nicht beantworten. Warum die Stadt Augsburg überhaupt zu der Methode Abmahnung gegriffen hat, obwohl sich Fleischmann extra noch erkundigt hatte, bleibt mir allerdings auch ein Rätsel.

Ich finde es einfach unglaublich, wieso man das Ganze nicht mit einer einfachen Email gelöst hat und sofort einen Anwalt los hetzt? Soll sich das zu einer Werbekampagne im Sinne von „There’s No Bad Publicity“ entwickeln? Warum straft man einen jungen Augsburger, der aus Heimatstolz, seinen Blog augsburgr nennen will, obwohl er um keinen Ärger zu bekommen, nachfragt?

Nachtrag 1: Der webrebell hat einen Brief an den Oberbürgermeister Kurt Gribl geschrieben. Ich bin auf die Reaktion gespannt.

Nachtrag 2: Es gibt noch weitere Stimmen zu diesem SKANDAL: Tarphos, netzpolitik, gulli, Tara, Verdattert und die Piraten haben sich auch dazu gemeldet. Die Liste werde ich nun nicht mehr weiterführern, denn man kommt nicht mehr hinterher. Mein Feedreader explodiert und das ist auch gut so. 😉

Liebe Stadt Augsburg, macht weiter so. Überfahrt jede Maus mit einem Panzer! Ihr schafft es, zu großen Ruhm!

Oleolee subbr Augschburg, Oleole!

Nachtrag 3 oder der Komödie zweiter Akt

Unglaublich wie schnell es geht, dass eine Stadt zurück rudert. Nachdem die Vorkommnisse heute Nachmittag große Wellen in der Blogosphäre, bei Twitter und in der Presse geschlagen hat, macht die Stadt Augsburg einen Rückzieher.

Laut der Augsburger Allgemeinen versichert der OB Kurt Kribl, dass der Blogger die Anwaltskosten nicht bezahlen muss.

„Rein rechtlich war der Ablauf korrekt. Es lag ein Verstoß gegen Namensrechte vor und wir als Stadt müssen die Rechte an unserem Namen wahren.“ […] Nicht einverstanden sei er allerdings mit der Vorgehensweise und der Kostenlast für Michael Fleischmann: „Das ist eine Frage des Umgangs einer Stadt mit ihren Bürgern.“

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann mahnen und rudern sie noch heute.

Oleolee subbr Augschburg, Oleole!

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